ÇEVİRİ│IŞIL ŞAHİNKAYA*
MÖCHTEN SIE DIE STADT KENNENLERNEN,
IN DER ICH GEBOREN WURDE?
Nördliches Harzvorland WOLFENBÜTTEL
Im Jahr 1283 wurde Wolfenbüttel unter dem Welfen-Herzog Heinrich dem Wunderlichen zu einer Residenzfestung ausgebaut und 1500 ummauert.
Etwa ab 1430 war Wolfenbüttel zur ständigen Residenz der Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg geworden, die 1542 durch die Truppen des Schmalkaldischen Bundes zerstört wurde.
Wolfenbütteler Stadtgeschichte
1118 | Erstmals urkundlich erwähnt als Wulferesbutle |
ab ca. 1430 | Wolfenbüttel ständige Residenz der Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg |
1532 | Erste Nennung der Erwerbsgärtnerei in Wolfenbüttel |
1542 | Zerstörung der Residenz durch die Truppen des Schmalkaldischen Bundes |
7.8.1570 | Markt- und Wappenrecht; auf Veranlassung von Herzog Julius wird die Stadt im heutigen Sinne ausgebaut, die drei Stadtteile Heinrichstadt, Juliusstadt und Auguststadt bilden die älteste, regelmäßige Stadtanlage der Neuzeit in Norddeutschland |
1572 | Gründung der Herzoglichen Bibliothek (der heutigen Herzog August Bibliothek) durch Herzog Julius |
1589 | Gründung der Garnison Wolfenbüttel, der ersten stehenden Garnison im deutschsprachigen Bereich |
1592 | Gründung des ältesten stehenden Theaters mit Berufsschauspielern in Deutschland unter Herzog Heinrich Julius |
1601 | Gründung der Schützengesellschaft |
1602 - 1609 | Bau des Rathauses |
ab 1608 | Bau der Marienkirche, des ältesten Großbaus des Protestantismus |
1609 | regelmäßiges Erscheinen der ersten deutschsprachigen Zeitung, des "AVISO" |
1621 | Tod des Herzoglichen Hofkapellmeisters Michael Praetorius ("Es ist ein Ros entsprungen") |
1626 - 1643 | dreißigjähriger Krieg in Wolfenbüttel |
1626 | Besetzung Wolfenbüttels durch die Truppen des dänischen Königs Christian IV |
1627 | Besetzung durch kaiserliche Truppen unter dem General Graf von Pappenheim |
1643 | Ende des Dreißigjährigen Krieges für Wolfenbüttel; Einzug Herzog August des Jüngeren in die Residenz Wolfenbüttel; Wiederaufbau und Anlage der Auguststadt |
1691 | Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 - 1716) wird Leiter der Bibliothek und Hofrat |
1705 - 1713 | Bau der so genannten Bibliotheksrotunde, Vorbild für die Bibliotheken in Oxford, Wien und Weimar |
1708 | Heirat der Wolfenbütteler Prinzessin Elisabeth Christine mit dem spanischen König Karl, dem späteren deutschen Kaiser Karl VI., Vater der Kaiserin Maria Theresia |
1716 - 1719 | Bau der heutigen Trinitatiskirche, einer barocken Predigtkirche, die aus einem Tor der Stadtbefestigung hervorgegangen ist |
1731 | Aufführungen der Schauspieltruppe der Friederike Caroline Neuber (die Neuberin) in Wolfenbüttel |
1733 | Heirat des preußischen Kronprinzen Friedrich (Friedrich der Große) mit der Wolfenbütteler Prinzessin Elisabeth Christine im Schloss Salzdahlum bei Wolfenbüttel |
1747 | Zusammenlegung aller Stadtteile [Heinrichstadt, neue Heinrichstadt, Gotteslager (Juliusstadt), Auguststadt und Dammfeste] und Benennung nach der Dammfeste: Wolfenbüttel |
1747 | Gründung der Herzoglichen Porzellanmanufaktur, der drittältesten deutschen Porzellanmanufaktur, später nach Fürstenberg/Weser verlegt |
1753 - 1754 | Verlegung der Fürstlichen Residenz nach Braunschweig |
1757 - 1761 | Besetzung der Stadt durch französische Truppen im Siebenjährigen Krieg |
1764 | Giacomo Casanova (1725 - 1798) studiert 8 Tage in der Herzoglichen Bibliothek in Wolfenbüttel |
1770 - 1781 | Gotthold Ephraim Lessing als Bibliothekar in Wolfenbüttel. In dieser Zeit entstanden u. a. die Werke "Nathan der Weise", "Emilia Galotti" |
1786 | Eröffnung der von Philipp Samson gestifteten, später nach ihm benannten jüdischen Lehranstalt ("Samsonschule"), 1896 neues Schulgebäude bezogen; bedeutender Schüler war Leopold Zunz (1794/1886), Begründer der Wissenschaften des Judentums |
1806 - 1813 | Provinzialstadt des Königreichs Westfalen unter König Jerome, dem Bruder Napoleon Bonapartes |
1838 | erste deutsche Staatsbahn verkehrt zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel |
1845 - 1862 | Wilhelm Raabe (1831 - 1910) in Wolfenbüttel, 1862 Heirat mit der Wolfenbüttelerin Bertha Leiste |
1862 - 1898 | Wilhelm Busch verbringt über 30 Jahre die Ferien in der Sommerfrische bei seinem Bruder, dem Konservenfabrikanten Gustav Busch, in Wolfenbüttel |
1890 | die Gymnasiallehrer Julius Elster (1854 - 1920) und Hans Geitel (1855 - 1923) führen bedeutende Forschungen zur Physik (u.a. Herstellung der ersten Photozelle) durch |
1893 | Einweihung der Synagoge in der Lessingstraße |
1907 - 1909 | Bau des Stadttheaters, seit 1929 Lessing-Theater |
1914 - 1918 | Erster Weltkrieg; 453 Wolfenbütteler sind gefallen |
1926 | Die ehemalige Landesbibliothek wird in Herzog August Bibliothek umbenannt |
1928 | Als Vorgängerin der heutigen Fachhochschule wird das Technikum am Rosenwall gegründet |
1933 | Landmann-Aktion; Misshandlung und Ermordung von KPD-Angehörigen durch die SS |
1935 | Markteinführung des später weltbekannten Kräuterlikörs Jägermeister |
1938 | Zerstörung der Synagoge durch Brandstiftung braunschweigischer Nationalsozialisten ("Pogromnacht") |
1939 - 1945 | 2. Weltkrieg; die Zahl der Kriegstoten ist unbekannt, im Kreisgebiet gelten 4.300 Soldaten als vermisst |
1944 | Schwere Luftangriffe auch auf Wolfenbüttel |
1955 | Einweihung der Ingenieurschule |
1956 | Wolfenbüttel wird Bundeswehr-Garnision |
1970 | 400 Jahre Marktrecht in Wolfenbüttel |
1972 | 400-jähriges Bestehen der Herzog August Bibliothek |
1974 | Wolfenbüttel wächst: Mit Adersheim, Ahlum, Atzum, Fümmelse, Halchter, Groß Stöckheim, Leinde, Linden, Salzdahlum, Wendessen wueden zehn Ortsteile im März in die Kreisstadt eingegliedert. |
1983 | Das für 32,5 Mio. DM ersteigerte Evangeliar Heinrichs des Löwen findet seinen Standort in der Herzog August Bibliothek |
1984 | Besuch von Bundespräsident Richard von Weizsäcker |
1987 | Besuch des französischen Staatspräsidenten und des chinesischen Außenministers |
1989 - 1990 | Grenzöffnung und Wiedervereinigung |
1990 | Einweihung einer Gedenkstätte in der Justizvollzugsanstalt (dort 1937 - 1945 Hinrichtungsstätte der Nationalsozialisten; 1945-1947 Hinrichtungsstätte der englischen Militärregierung); Städtefreundschaft mit Blankenburg/Sachsen-Anhalt. |
1991 | Prof. Dr. Paul Raabe wird Ehrenbürger; Eurotreff: Chöre aus ganz Europa sind in Wolfenbüttel zu Gast |
1994 | Bundeswehrgarnison wird geschlossen; in den folgenden Jahren werden die ehemaligen Kasernen neuen Nutzungen zugeführt |
1995 | Eröffnung der Dauerausstellung zur NS-Justiz in der Gedenkstätte in der JVA |
1996 | 200.000 Besucher beim Tag der Niedersachsen in Wolfenbüttel |
1998 | Rat beschließt die Gründung einer Stadtmarketing-Gesellschaft |
1999 | Fertigstellung des Rathaus-Erweiterungsbaus |
2000 | EXPO 2000 - Weltausstellung in Hannover; Axel Gummert wird erster hauptamtlicher Bürgermeister nach dem Krieg |
2001 | Städtepartnerschaft Wolfenbüttel - Kamienna Góra (Polen) |
2004 | Lessing-Jahr anlässlich des 275. Geburtstages des deutschen Dichters und Aufklärers |
2005 | Bilanz nach 25 Jahren Altstadtsanierung: von den 600 erhaltenen Fachwerkhäusern wurden bereits 240 saniert. |
2006 | Um den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken, die es auch in Wolfenbüttel gab, wurde am Harztorplatz das jüdische Mahnmal errichtet. |
2007 | Der Wolfenbütteler Ortsteil Linden feiert sein tausendjähriges Jubiläum. |
2008 | Das 50-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Sévres/Frankreich wird in Wolfenbüttel feierlich begangen. |
2009 | Die Stadt Wolfenbüttel wird „staatlich anerkannter Ausflugsort“ aufgrund ihrer bewährten Tätigkeiten im Tourismusbereich. |
2010 | Wahl des ersten Jugendparlamentes. Je ein Mitglied dieses Gremiums nimmt an den städtischen Rats- bzw. Ausschusssitzungen teil, um die Interessen der Jugend zu vertreten. |
2011 | 1861 brannte die erste Gaslampe in Wolfenbüttel – die Wolfenbütteler Stadtwerke feiern damit ihren 150. Geburtstag. |
2012 | Erstmals wird eine Bürgerbefragung in Wolfenbüttel bezüglich des Ahlumer Windparks durchgeführt. |
2013 | Abschluss der dreijährigen Sanierung und Wiedereröffnung des Lessingtheaters. |
2014 | Nach 22-monatiger Sanierung eröffnet das Stadtbad Okeraue seine Becken wieder für den Publikumsverkehr. |
2015 | Nach 25 Jahren erweitern die Bürgermeister Wolfenbüttels und Blankenburgs (ehemalige DDR) im Rahmen eines Festaktes die Städtefreundschaft zu einer Stadtpartnerschaft. |
2016 | Wolfenbüttel wird smarter. Die Stadt geht mit ihrer ersten Smartphone-App online. |
2017 | Mit der Anschaffung von drei elektrisch betriebenen Bussen wird der städtische ÖPNV umweltfreundlicher. Nach vierjähriger Bauzeit wird das Bürger Museum eröffnet und das Museum Wolfenbüttel um ein weiteres Haus erweitert. Bundestagspräsident Norbert Lammert besucht die Fachwerkstadt an der Oker und trägt sich im Bürger Museum in das Goldene Buch ein. |
Wolfenbüttel
Kultur und Freizeit
Kultur hat eine lange Tradition in der Lessingstadt Wolfenbüttel. Das Lessingtheater, die Herzog August Bibliothek und nicht zuletzt das Schloss mit seinem Schloss Museum sind weit über die regionalen Grenzen bekannt und werden von Kulturwissenschaftlern und Kulturtouristen gleichermaßen geschätzt. Daneben bietet Wolfenbüttel auch dank des unermüdlichen Einsatzes vieler ehrenamtlicher Helfer aus den örtlichen Kulturvereinen und -institutionen ein vielfältiges Kulturprogramm.
In Wolfenbüttel gehören neben der Kultur auch Sport- und Freizeiterlebnisse in der Natur zum Unterhaltungsprogramm. Ob die Region auf dem Fahrrad oder per pedes erlebt wird, steht jedem dabei frei. Golfer, Bogenschützen und Schwimmer finden hier ebenso ihre sportlichen Herausforderungen wie Fahrradfahrer und Geocacher.
Die Stadt
Die Ursprünge Wolfenbüttels werden im 10. Jahrhundert vermutet, als sich ein sächsischer Siedler namens Wulferus an einer Untiefe der Oker niedergelassen haben soll. Der heutige Ortsname Wolfenbüttel setzt sich aus dem Grundwort -büttel und dem Bestimmungswort Wolfen zusammen. Dieses Bestimmungswort ist nicht – wie oft angenommen – in Verbindung mit dem Tier Wolf zu setzen, sondern der verschliffene Personenname des ersten Wolfenbüttelers. Das Suffix -büttel stammt von dem altniederdeutschen Wort „bodal“ und bedeutet „Haus und Hof“ oder „Siedlung“ Die erste urkundliche Erwähnung war im Jahr 1118 als „Wulferesbutle“.
Prägend für die Stadt Wolfenbüttel und ihr heutiges Aussehen waren schließlich die Welfen. Über vier Jahrhunderte (bis 1754) war die Stadt Residenz der kultur- und kunstliebenden Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg, ein Zentrum des Geisteslebens und der schönen Künste. Die Herzöge holten sich während ihrer Regentschaft die besten Baumeister und Stadtplaner ihrer Zeit: Wolfenbüttel gilt als erste nach Plan gebaute Renaissance-Stadt Deutschlands. Noch heute sichtbarstes Zeichen der ehemaligen Welfenherrschaft ist ihr mitten in der Stadt gelegenes prächtiges Residenzschloss, zweitgrößtes seiner Art in Niedersachsen und Wahrzeichen Wolfenbüttels.
Wolfenbüttel mit seinen rund 53.000 Einwohnern empfängt seine Besucher mit einem historisch gewachsenen Ambiente, aber auch mit den Annehmlichkeiten einer weltoffenen, freundlichen und vielfältigen Kreisstadt.
*Lehrerin, Trabzon / Ortahisar / Kanuni Anadolu Lisesi
**"Warum Alter / Aufklärung" in der deutschen Literatur.
Das Zeitalter des Warums oder der Aufklärung ist die historische Periode, in der die Verwendung und Infragestellung der Gründe für den besten Weg, die Wahrheit zu verstehen, betont wird.
In Deutschland dauerte es weniger als in Frankreich und England.
Der Geist aufgeklärter Reformen erhöhte den Nationalstolz der deutschen Literatur und entfernte ihn vom französischen Einfluss.
Gotthold Efraim Lessng, Deutschlands erster großer Literaturkritiker, legte den Grundstein für die rasante Entwicklung der deutschen Nationalliteratur, die Ende des 18. Jahrhunderts begann.
Dieses Zeitalter als Schuljahr feiern
Yararlanılan KAYNAK:
1- www.wolfenbuettel.de
Stadtleben / Stadt Wolfenbüttel